Voll auf Fisch - Der Fischsomelier aus Niedersachsen
Axel Schmidt sprengte Felsen hundert Meter unter der Erde – heute zieht er Gräten aus Makrelen! Von ihm gibt es nur neunzig Stück – weltweit! Sein Geruchssinn ist besonders geschult und seine Geschmacksknospen perfekt ausgebildet! Axel kommt vom Land aus dem tiefsten Niedersachsen und ist einer der wenigen, staatlich anerkannten Fischsommeliers!
Monatelang hieß es für ihn riechen, fühlen, schmecken. Seit letztem Jahr ist Axel Schmidt aus Großmoor Fischsommelier und weiß alles über Fisch, ganz offiziell! Natürlich könnte „Fisch-Schmidt“ mit dem feinen Gaumen Kochkurse geben oder Seminare abhalten, aber dafür hat Axel keine Zeit und keine Lust. Er kümmert sich lieber um seinen Fischhandel, filetiert Seeteufel oder schnippelt Krabbensalat.
Die Fastenzeit bis Ostern ist für Axel die stressigste Zeit des Jahres, denn dann kaufen die Niedersachsen am meisten Fisch. Mit seinem Wagen geht es von Großmoor durch die Celler Region auf Wochenmärkte und zwischendurch nach Bremerhaven, wenn er Nachschub braucht. Der Fischsommelier bekommt von den Großhändlern Ware, die sonst nicht jeder bekommt.
Den Fischhandel seiner Eltern wollte der 42-jährige Familienvater eigentlich nie übernehmen. Stattdessen wird er nach der Schulzeit Bergmann, geht unter Tage und arbeitet mit Sprengstoff. Nach dem Ende des Bergbaus orientiert sich Axel um, macht gleich sieben Praktika in unterschiedlichen Fischbetrieben, bevor er bei den Eltern einsteigt und aus dem kleinen Betrieb ein erfolgreiches Unternehmen mit 26 Angestellten macht.
Das Portrait aus der Reihe „Typisch“ zeigt den außergewöhnlichen Werdegang eines Mannes, der es vom „Malocher“ zum weltweit anerkannten Fischfeinschmecker geschafft hat. Dass sich Axel Schmidt aus Großmoor jetzt Fischsommelier nennen darf, macht ihn unendlich stolz. Trotzdem verkauft er seine Fische statt im Delikatessenladen immer noch auf den Märkten der Südheide und isst lieber Krabbensalat als Sushi.