Schule erfasst Klogänge
Welcher Schüler wann aufs Klo geht, wird jetzt minutengenau in einer Schule in NRW registriert. Mit dieser ungewöhnlichen Aktion will der Rektor verhindern, dass Schüler in Toiletten randalieren oder sie verschmutzt hinterlassen. „Wenn wieder randaliert wird, dann können wir den Kreis der Befragten einengen“ sagt der Schulleiter. Jeder Schülerausweis ist mit einem Chip versehen, mit dem sich die WCs öffnen lassen. Darauf werden dann die Klogänge gespeichert.
„Ich bin schockiert, wenn ich das höre und denke sofort: Kontrolle!“. Was viele Menschen aus der Bevölkerung befremdlich finden, kommt bei den Schülern selbst gut an: Fäkalien auf der Klobrille oder eingeschlagene Türen soll es mit dem Chip-System nicht mehr geben. „Es gab Kinder, die haben ausgehalten, um die Klos nicht benutzen zu müssen“, rechtfertigt der Direktor die Aktion.
Die Daten werden rund 16 Stunden lang gespeichert und sollen lediglich im Ernstfall abgerufen werden. „Das Chipkarten-System basiert auf allen rechtlichen Grundlagen“, ist der behördliche Datenschutzbeauftragte für Schulen im Kreis Ennepetal-Ruhr Micha M. , sicher. Der Rektor freut sich über den Erfolg und, im Zeitalter von Datenschutzverordnungen, über die breite Zustimmung seiner Schüler.